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08/2024

Ilona Schumacher: Respekt – Der Spiegel unserer Selbst

Respekt – ein Begriff, der tief in unserer Sprache und Kultur verwurzelt ist, und doch oft so leichtfertig verwendet wird. Ursprünglich aus dem Französischen „respect“ entlehnt und auf das lateinische „respectus“ zurückgehend, bedeutet Respekt so viel wie „Zurückschauen“ oder „Rücksicht“. Doch was steckt wirklich hinter diesem Wort? Und wie kann es unser tägliches Handeln beeinflussen?

Respekt hat viel mit unserer Sichtweise zu tun. Mit der Art, wie wir die Welt betrachten, wie wir unsere Mitmenschen sehen und nicht zuletzt, wie wir uns selbst wahrnehmen. Sehen wir, welchen Einfluss unser Verhalten auf andere hat? Erkennen wir, wie die Handlungen anderer Menschen wiederum auf ihr Umfeld wirken?

Die Wahrheit ist, dass kein Mensch mit dem festen Willen geboren wird, andere zu verletzen. Vielmehr sind es die Erfahrungen und Prägungen unseres Lebens, die uns formen. Erfahrungen prägen unser Verhalten, unsere Reaktionen und letztlich unseren Umgang mit anderen. Doch anstatt uns diesen Prägungen blind hinzugeben, sollten wir uns fragen: Was treibt unser Handeln wirklich an?

Es ist leicht, die Schuld bei anderen zu suchen. Doch wenn wir ehrlich sind, liegt die Ursache oft in uns selbst. In den Momenten, in denen wir ohne Respekt reagieren, zeugt dies weniger von der Schuld des anderen, sondern vielmehr von unserer Unsicherheit und mangelnden Selbstbeherrschung. Die wahre Stärke zeigt sich nicht im impulsiven Reagieren, sondern darin, das Steuer selbst in die Hand zu nehmen und bewusst zu agieren. Der Schlüssel liegt darin, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Nur wer sich selbst versteht, kann auch sein Verhalten reflektieren und entsprechend handeln. Respekt beginnt bei uns selbst. Er erfordert, dass wir uns fragen, welche Art von Mensch wir sein wollen.

Dabei kann es helfen, die Selbstlosigkeit in unseren Alltag zu integrieren. Wenn wir jeden Tag eine kleine, respektvolle Handlung setzen, sei es ein freundliches Wort oder eine hilfsbereite Geste, tun wir nicht nur dem anderen etwas Gutes. Wir nähren damit auch unser eigenes Selbstwertgefühl und gewinnen Kraft. Respekt ist mehr als nur ein Wort – er ist eine Lebenseinstellung, die uns alle bereichern kann.

Übertragen wir dies in unseren Arbeitsalltag ergeben sich viele neue Möglichkeiten. Insbesondere im Personalwesen ist der Wert “Respekt” hoch anzusiedeln. Bewerber*innen und Dienstleister*innen zeigen ihren Respekt mit aufwendigen Unterlagen und Zeit, die sie investieren. Eine HR-Abteilung wiederum mit einem wertschätzenden Umgang und einer zeitnahen Kommunikation.

Auch innerhalb einer Organisation ist Respekt wichtig: Das Verständnis dafür, dass jeder kleine Baustein wichtig für das gesamte Konstrukt ist, ist das, was es häufig schon im ersten Schritt benötigt, um eine gesunde Organisation zu formen.

Fühlen Sie gerne einmal in sich hinein, wenn Sie sich respektlos behandelt fühlen und wenn Ihnen Respekt begegnet und was das Jeweilige für ein Gefühl in Ihnen auslöst. So können Sie wunderbar selbst in der nächsten Situation für sich ausfindig machen, wie sie respektvoll mit ihr umgehen.

Zur Person:
Ilona Schumacher
Ilona Schumacher ist Dipl. Psychologin mit den Schwerpunkten Arbeits-, Organisations- und Kommunikationspsychologie. Nach dem Studium an der Universität Hamburg – u.a. bei Prof. Friedrich Schulz von Thun – war sie als Buchautorin tätig und gründete ihre Unternehmensberatung HyDiver und Business School Change Campus. Seit über zwanzig Jahren bringt sie ihre Expertise in verschiedensten Organisationen ein und verfolgt mehrere Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen.

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